01.12.2025
Einkaufsmanagerindizes (PMI) in China im November 2025
Einschätzung | Nach enttäuschenden Wirtschaftszahlen im Oktober deuten die Frühindikatoren nun auf eine weitere Verschlechterung der wirtschaftlichen Lage hin.
Der staatlich erhobene PMI stieg im November marginal auf 49,2 (Oktober: 49,0), blieb damit aber den achten Monat in Folge unter der Wachstumsschwelle von 50.
Der privat erhobene RatingDog-PMI fiel unterdessen auf 49,9 (Oktober: 50,6) und damit erstmals seit vier Monaten wieder in den kontraktiven Bereich.
Unsere Einschätzung zu den Einkaufsmanagerindizes (PMI) in China
Nach enttäuschenden Wirtschaftszahlen im Oktober deuten die Frühindikatoren nun auf eine weitere Verschlechterung der wirtschaftlichen Lage hin. Zwar zogen die Exportaufträge nach dem vorläufigen Handelsfrieden mit den USA leicht an, doch binnenwirtschaftliche Komponenten wie Inlandsaufträge, Beschäftigung und Lagerbestände signalisieren eine deutliche Schwäche. Zudem stieg angesichts höherer Inputpreise bei gleichzeitig sinkenden Outputpreisen der Margendruck für Unternehmen erneut. Neue Warnsignale kommen unterdessen auch aus dem Immobiliensektor. Nachdem bereits in der vergangenen Woche ein möglicher Schuldentilgungsaufschub des angeschlagenen Immobilienentwicklers China Vanke für Schlagzeilen sorgte, wurde nun auch die Veröffentlichung der am gestrigen Sonntag erwarteten Daten zu den Immobilienverkäufen in China ausgesetzt. Diese Entwicklungen verdeutlichen die angespannte Situation und die Tiefe der strukturellen Probleme auf Chinas Häusermarkt. Angesichts dessen steigt die Wahrscheinlichkeit, dass die Regierung in Kürze neue Stützungsmaßnahmen für den Sektor verkünden wird. Abgesehen davon erwarten wir trotz der wirtschaftlichen Eintrübung aber erst Anfang 2026 weitere Fiskalimpulse. Denn nach offiziellen Aussagen sieht man das diesjährige Wachstumsziel weiterhin in Reichweite.
Von: Sandro Pannagl, Senior Strategy Research Analyst