Die EZB hat ihre Leitzinsen erneut gesenkt. Namentlich der Einlagesatz wurde von 2,75% auf 2,50% gesenkt.
Im MPS zur Pressekonferenz hat EZB-Präsidentin Christine Lagarde darauf verwiesen, dass die Geldpolitik nunmehr „deutlich weniger restriktiv“ (meaningfully less restrictive) sei. Außerdem wurden die Projektionen für Inflation und BIP-Wachstum überarbeitet.
Die EZB erwartet nun etwas weniger Wachstum und für 2025 mehr Inflation (2,3 statt 2,1), aber für 2027 geringfügig weniger (2,0 statt 2,1).
Unsere Einschätzung zur EZB-Zinssenkung
Das ist alles sehr kryptisch. Die Präsidentin hat sich bemüht, zu erklären, was die Änderung von „restriktiv“ auf „deutlich weniger restriktiv“ bedeutet. Es läuft eigentlich weiterhin darauf hinaus, dass die EZB weiterhin datenabhängig und von Meeting zu Meeting entscheidet. Vermutlich wird sie auch mal eine Zinspause einlegen. Warum auch nicht? Es macht jetzt mehr Sinn, nur dann über die Leitzinsen zu entscheiden, wenn neue Projektionen vorliegen. Auf der anderen Seite wird es der EZB auch nicht gerade leichtgemacht. Die Inflation hält sich hartnäckig über der Zielmarke von 2%, während die Abwärtsrisiken für die Konjunktur um jede Ecke lauern. Und jetzt auch noch die Fiskalpakete auf der EU-Ebene und in Deutschland. Wirken sie inflationär? Das sicher zu sagen, fehlen noch zu viele Details. Beim nächsten Treffen wird der EZB-Rat schon wieder klüger sein, aber wir glauben erst für den Juni an die nächste Senkung um 25 Basispunkte. Im April wird die EZB pausieren.