COP29: Generative KI als Motor für nachhaltige Innovation

Stephan Paxmann, Head of Digitalisation & Innovation bei der LBBW, erläutert in seinem Beitrag die Möglichkeiten dieser Technologie im Kampf gegen die Klimakrise.

Generative KI nachhaltige Innovation
Generative KI nachhaltige Innovation
Stephan Paxmann
Stephan Paxmann ist Leiter der strategischen Digitalisierungs- und Innovationsprojekte bei der Landesbank Baden-Württemberg (LBBW).

Im Rahmen der Klimakonferenz COP 29 in Baku wird unter anderem die Rolle der Digitalisierung für den Klimaschutz thematisiert. Dabei wird deutlich: Ohne technologische Innovationen sind die ehrgeizigen Klimaziele kaum zu erreichen. Eine der spannendsten Entwicklungen in diesem Bereich ist die generative Künstliche Intelligenz (KI). Sie hat das Potenzial, unsere Vorstellung von Nachhaltigkeit grundlegend zu verändern.

Wie generative KI nachhaltige Lösungen ermöglicht

Generative KI kann riesige Datenmengen analysieren, um Muster zu erkennen und Szenarien zu simulieren. Daraus lassen sich neue Lösungsansätze ableiten, die für nachhaltige Entwicklung unverzichtbar sind.

Ein konkretes Beispiel ist die Optimierung von Lieferketten. Generative KI kann die Emissionen entlang der gesamten Wertschöpfungskette analysieren und Möglichkeiten zur Verringerung dieser Emissionen aufzeigen – etwa durch die Wahl alternativer Transportmittel, durch Routenoptimierung oder durch die Reduzierung unnötiger Produktionsschritte. Solche Optimierungen sind bereits im Logistikbereich erkennbar und helfen Unternehmen, ihre Klimabilanz zu verbessern und gleichzeitig Kosten zu sparen.

Auch in der Landwirtschaft bietet generative KI bedeutende Vorteile. Sie unterstützt Landwirte dabei, Ernteerträge zu maximieren und gleichzeitig den Wasser- und Düngemittelverbrauch zu minimieren. Durch die Auswertung von Wetterdaten und Bodenzuständen erstellt die KI maßgeschneiderte Anbaupläne. In Indien senkten Reisbauern durch den Einsatz von KI ihre CO₂-Emissionen um 30 %, ohne dabei die Erträge zu verringern. Auch in Deutschland nutzen Lebensmittelproduzenten KI, um das Wachstum auf den Feldern nachhaltiger zu gestalten.

30 %

senkten Reisbauern in Indien ihre CO₂-Emissionen durch den Einsatz von KI.

Die Rolle der generativen KI im Kampf gegen die Klimakrise

Die Klimakonferenz in Baku stellt nicht nur Forderungen an die Politik, sondern sucht nach skalierbaren Lösungen. Hier zeigt generative KI ihre Stärke: Sie ermöglicht es, komplexe Herausforderungen datengetrieben und zielgerichtet zu lösen. Auch bei der Analyse von Daten ist sie hilfreich. Viele Unternehmen müssen ihre Fortschritte in Bezug auf Umwelt-, Sozial- und Governance-Kriterien (ESG) messbar und nachvollziehbar machen. Generative KI kann diese Daten analysieren und in aussagekräftige Berichte umwandeln, die für externe Stakeholder relevant sind. Die optimierten Daten können auch dazu genutzt werden, Innovationen zu beschleunigen. Intelligente städtische Infrastrukturen können so den Energieverbrauch senken, und Netze für erneuerbare Energien können schneller und nachhaltiger realisiert werden.

Vielversprechende Zukunftsperspektiven

Die Diskussionen auf der COP29 in Baku machen deutlich, dass es nicht mehr ausreicht, nur über Klimaschutz zu sprechen – neue Ansätze müssen gefunden und umgesetzt werden. Generative KI bietet dafür wertvolle Ansätze: Sie verbindet datenbasierte Erkenntnisse mit kreativen Lösungen und legt so den Grundstein für eine nachhaltigere Zukunft. Für die Finanzwelt eröffnet dies die Möglichkeit, Finanzströme nachhaltiger zu gestalten. Durch die Analyse und Optimierung von Investitionen, Risikobewertungen und Effizienzsteigerungen können Finanzströme gezielt in Projekte gelenkt werden, die positive ökologische und soziale Auswirkungen haben. Banken können durch den Einsatz von KI die nachhaltige Transformation der Wirtschaft unterstützen.

Die entscheidende Frage lautet daher nicht mehr, ob Wirtschaft und Politik generative KI einsetzen sollten, sondern vielmehr wie schnell und wie wirksam.

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