01.07.2020

Schuldscheinmarkt erholt sich mit Rekordtransaktion von Corona-Zwangspause

Pressemitteilung

Der deutsche Schuldscheinmarkt hat nach wochenlangem Stopp während der Corona-Zwangspause Ende des zweiten Quartals wieder Fahrt aufgenommen und dank einer Rekordtransaktion sogar an alte Erfolge angeknüpft. „Der Markt war zwischenzeitlich abrupt weggebrochen, hat sich aber überraschend schnell wieder erholt“, beobachtete der leitende LBBW-Schuldscheinexperte Christoph Zender. Trotz des schwierigen Umfelds gelang es der Bank, ihre traditionelle Marktführerschaft bei Schuldscheindarlehen (SSD) nach Anzahl und Gesamtvolumen weiter auszubauen.

Im ersten Halbjahr betrug der Gesamtwert aller Schuldscheintransaktionen nach Zählung der LBBW gut 10 Milliarden Euro. Bis zum Jahresende kann das Volumen bis auf rund 20 Milliarden Euro steigen, sofern eine zweite Infektionswelle ausbleibt und sich die Nachfrage weiter erholt, glaubt Zender. Das wären jeweils rund 7 Milliarden Euro weniger als in den bisherigen Rekordjahren 2019, 2017 und 2016. Angesichts der Stimmung am Kapitalmarkt dürfte aber das Risikobewusstsein der Schuldschein- Investoren im Vergleich zu den Vorjahren zunehmen.

Das erste Halbjahr ging mit einem milliardenschweren Paukenschlag des Technologiekonzerns Bosch zu Ende. Das Stuttgarter Unternehmen platzierte Ende Juni ein zwei Milliarden Euro schweres SSD. Das Schuldscheindarlehen ist damit eines der drei größten in der Geschichte des Schuldscheinmarktes.

LBBW baut Marktführerschaft weiter aus

Erneut führt die Bank zum Ende des ersten Halbjahrs damit die sogenannten League Table-Übersichten der führenden Banken an. Mit zwei Dutzend Schuldscheindarlehen übertraf die LBBW die nächstplatzierte Bank um 7 Abschlüsse. Auch beim Gesamtvolumen baute sie ihre traditionelle Marktführerschaft weiter aus. Es stieg in den ersten sechs Monaten auf 2,6 Milliarden Euro und damit um eine Milliarde über das des zweitplatzierten Instituts.

Der SSD-Markt wurde, anders als im Vorjahr, klar von deutschen Unternehmen (78 Prozent) dominiert. Darauf folgten Unternehmen aus Österreich mit 8, der Schweiz mit 6 und Luxemburg mit 4 Prozent. Erst langsam werden wieder die ersten Transaktionen von Unternehmen außerhalb des deutschsprachigen Raums vermarktet. Sowohl die Volumen wie auch die Anzahl der Transaktionen lagen in den ersten beiden Quartalen deutlich unter dem Vorjahresniveau. Die insgesamt 50 SSD summierten sich auf 10 Milliarden Euro und blieben damit jeweils um knapp ein Drittel unter dem Wert des Vorjahreszeitraums. „Nimmt man jedoch den Mittelwert der Jahre 2010-2019, fiel das erste Halbjahr 2020 trotz der Corona-Zwangspause überdurchschnittlich aus“, erklärt Schuldscheinexperte Christoph Zender.

Besonders im zweiten Quartal stand bei den Überlegungen der Darlehensnehmer der Aufbau strategischer Liquiditätspolster im Vordergrund. Ausfinanzierungen von Akquisitionen oder klassische Refinanzierung traten dahinter zurück. Bei Unternehmen und Investoren standen trotz der Turbulenzen ESG-Schuldscheine, bei denen ein Teil der Marge an das Nachhaltigkeitsrating des Unternehmens gekoppelt ist, unverändert hoch im Kurs.

Diese Entwicklung flankiert die LBBW durch ihr Sustainability Advisory, dass die Unternehmen bei der nachhaltigen Finanzierung berät. Damit rundet die Bank ihr Angebot rund um den Schuldschein weiter ab, zu dem im Bereich der Digitalisierung die Schuldschein- Plattform DebtVision gehört.

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