20.02.2014

LBBW steigert 2013 Konzerngewinn vor Steuern

Pressemitteilung

  • Konzernergebnis vor Steuern steigt nach vorläufigen Zahlen um 18,2 Prozent auf 471 Millionen Euro
  • Risiken weiter konsequent reduziert
  • Bilanzsumme binnen Jahresfrist um über 60 Milliarden Euro reduziert
  • Kernkapitalquote steigt nach Basel 2,5 auf 18,5 Prozent, Gesamtkennziffer auf 22,5 Prozent
  • Bei vollständiger Anwendung von Basel III erreicht die harte Kernkapitalquote 12,6 Prozent und die Gesamtkennziffer 18,7 Prozent
  • Vorläufiges HGB-Ergebnis ermöglicht vollständige Nachholung der ausgefallenen Ausschüttungen auf Genussscheine und Stille Einlagen

Die Landesbank Baden-Württemberg (LBBW) hat im Jahr 2013 ihren positiven Ergebnistrend weiter fortgesetzt und ihre Restrukturierung nach vier Jahren erfolgreich abgeschlossen. Auf Basis vorläufiger Zahlen steigerte sie den Gewinn vor Steuern (nach IFRS) um 18,2 Prozent auf 471 Millionen Euro. Das operative Ergebnis verbesserte sich auf 726 Millionen Euro (Vorjahr: 694 Millionen Euro). Parallel dazu hat die Bank ihre Risiken erneut deutlich reduziert und die Kapitalquoten noch einmal nachhaltig gesteigert.

"Das insgesamt erfreuliche Ergebnis des vergangenen Jahres zeigt erneut, dass wir mit der konsequenten Ausrichtung als risikobewusste Kundenbank auf dem richtigen Weg sind. In unserem auf nachhaltige Geschäftsbeziehungen ausgerichteten Kundengeschäft insbesondere mit Unternehmen und Privatkunden haben wir uns trotz des herausfordernden Umfelds mit niedrigen Zinsen und einer verhaltenen Kreditnachfrage ordentlich entwickelt", sagte der LBBW-Vorstandsvorsitzende Hans-Jörg Vetter.

Vetter zog außerdem eine positive Bilanz der 2009 eingeleiteten Restrukturierung der Bank. "Mit dem Abschluss der Restrukturierung haben wir nach vier sehr anspruchsvollen Jahren alle wesentlichen Ziele nachhaltig erreicht: Die LBBW ist heute eine streng kundenorientierte und ihren Kernmärkten verpflichtete Bank mit einer soliden Kapitalausstattung, beherrschbaren Risiken und angemessenen Kostenstrukturen. Damit sind die Weichen für eine positive Zukunft unseres Hauses gestellt."

Auf Basis der vorläufigen Zahlen (nach HGB) wird die LBBW neben der laufenden Bedienung der Stillen Einlagen und Genussscheine auch die von 2009 bis 2011 ausgefallenen Ausschüttungen vollständig nachholen. Nachzuholen sind im Geschäftsjahr 2013 noch 239 Millionen Euro, nachdem im Geschäftsjahr 2012 bereits ein Teilbetrag nachgeholt worden war. Allerdings können sich bei dem für die Bedienung dieser Instrumente ausschlaggebenden HGB-Ergebnis bis zum Ende der Wertaufhellungsperiode noch Veränderungen ergeben, sodass verbindliche Aussagen zur Bedienung erst nach der Bilanzfeststellung Ende März getroffen werden können.

Kapitalkraft gestärkt

Auch im vergangenen Jahr hat die LBBW ein besonderes Augenmerk auf die Stärkung der Kapitalbasis und den Abbau von Risiken gelegt. So wurde das Kreditersatzgeschäft gegenüber Ende 2012 noch einmal um 11 Milliarden Euro auf jetzt noch 11 Milliarden Euro (Stand: 31. Dezember 2013) halbiert. Zu Beginn der Restrukturierung 2009 hatten die Portfolien noch 95 Milliarden Euro umfasst. Auch die gesamten Risikoaktiva verringerten sich deutlich. Auf Basis des bis Ende 2013 gültigen Aufsichtsrechts (Basel 2,5) schrumpften sie auf nur noch 79 Milliarden Euro (Stand: 31. Dezember 2013) von 96 Milliarden Euro ein Jahr zuvor. 2008 hatten die Risikoaktiva noch 178 Milliarden Euro betragen. Die Bilanzsumme sank binnen Jahresfrist um 63 Milliarden Euro auf 274 Milliarden Euro. Ende 2008 hatte sie noch bei 448 Milliarden Euro gelegen.

In der Folge stärkte die Bank ihre Kapitalkennziffern weiter: Die Kernkapitalquote stieg bis Ende 2013 auf 18,5 Prozent (Vorjahr 15,3 Prozent). Die harte Kernkapitalquote erhöhte sich zum Bilanzstichtag auf 15,7 Prozent nach Basel 2,5 und 12,6 Prozent, wenn schon heute Basel III vollständig angewendet werden würde. Die Gesamtkennziffer erhöhte sich auf 22,5 Prozent (Ende 2012: 19,7 Prozent); bei vollständiger Anwendung von Basel III liegt sie bei 18,7 Prozent.

"Wir sind mit unserer Kapitalausstattung nicht nur für den bevorstehenden Stresstest gut gerüstet", erklärte Hans-Jörg Vetter. "Wir haben zudem ausreichend Substanz, um der heimischen Wirtschaft weiterhin als verlässlicher Partner und Kreditgeber zur Verfügung zu stehen." Die LBBW plant vorbehaltlich der notwendigen Zustimmung durch die Bankenaufsicht unverändert, nach Feststellung des Jahresabschlusses eine Milliarde Euro Hybridkapital an ihre Träger zurückzuzahlen. Die harte Kernkapitalquote unter Basel III bleibt davon unberührt.

Aufwand- und Ertragspositionen 2013

Das Zinsergebnis betrug im abgelaufenen Geschäftsjahr 1,79 Milliarden Euro und lag damit 263 Millionen Euro unter dem Vorjahreswert. Hier spiegelten sich insbesondere der konsequent weitergeführte Abbau von Aktiva zur Risikoreduzierung, eine eher verhaltene Kreditnachfrage sowie das anhaltend niedrige Zinsniveau an den Finanzmärkten wider. Im Vorjahr hatte der Zinsüberschuss außerdem von einem positiven Sondereffekt in Höhe von 187 Millionen Euro im Zuge von Kapitalmaßnahmen profitiert.

Die Risikovorsorge im Kreditgeschäft betrug 310 Millionen Euro (Vorjahr: 143 Millionen Euro). Trotz des Anstiegs liegt die Risikovorsorge damit auf einem weiterhin moderaten Niveau und erheblich unter dem langjährigen Durchschnitt. Hier spiegelt sich die stabile Wirtschaftsentwicklung in den Kernmärkten der LBBW wider, insbesondere in Baden-Württemberg.

Das Provisionsergebnis verbesserte sich leicht um 8 Millionen Euro auf 522 Millionen Euro. Zugelegt hat unter anderem das Ergebnis des Depot- und Wertpapiergeschäfts.

Im Ergebnis aus erfolgswirksam zum Fair Value bewerteten Finanzinstrumenten wirkte sich eine erfreuliche Entwicklung im kundenbezogenen Kapitalmarktgeschäft positiv aus. Zudem begünstigten Spreadeinengungen bei Kreditderivaten das Ergebnis. Insgesamt belief sich das Fair-Value-Ergebnis auf 373 Millionen Euro, nachdem im Vorjahr (24 Millionen Euro) Bewertungsanpassungen belastet hatten.

Das Finanzanlageergebnis blieb 2013 mit 17 Millionen Euro unter dem Vorjahreswert (135 Millionen Euro). Dominiert wurde das Ergebnis durch den weiter konsequent vorangetriebenen Volumens- und Risikoabbau in den nicht mehr zum Kerngeschäft gehörenden Portfolien des Kreditersatzgeschäfts. Dabei wurden teilweise auch bewusst Verluste in Kauf genommen. Die Ergebnisbeiträge aus Beteiligungsveräußerungen und aus At-Equity bewerteten Unternehmen lagen deutlich unter denen des Vorjahres.

Das sonstige betriebliche Ergebnis verbesserte sich gegenüber dem Vorjahr durch eine Vielzahl von Einzeleffekten auf 105 Millionen Euro. Einen positiven Beitrag leisteten hier unter anderem erfolgreich abgeschlossene Projektentwicklungen im Immobilienbereich. Die Verwaltungsaufwendungen sanken im vergangenen Jahr auf Basis der erfolgreichen Restrukturierung um 4,6 Prozent auf 1,77 Milliarden Euro. Sowohl die Personalkosten als auch die Sachkosten waren – trotz erneut hoher Aufwendungen für die Umsetzung regulatorischer Auflagen – dank konsequentem Kostenmanagement rückläufig. In den Verwaltungsaufwendungen ist die Bankenabgabe bereits enthalten, die das Ergebnis mit 67 Millionen Euro belastete. Die Cost Income Ratio hat sich gegenüber 2012 von 72,6 auf 63,5 Prozent verbessert. Insgesamt konnte die LBBW das operative Ergebnis auf 726 Millionen Euro steigern nach 694 Millionen Euro im Vorjahr. Der Provisionsaufwand für den Risikoschirm des Landes Baden-Württemberg belief sich auf 300 Millionen Euro. Das Restrukturierungsergebnis von 48 Millionen Euro spiegelt die Auflösung von nicht benötigten Rückstellungen im Zuge der EU-Restrukturierung wider.

Das Konzernergebnis vor Steuern verbesserte sich auf 471 Millionen Euro. Nach Abzug des Steueraufwands, der sich gegenüber dem bekanntlich von positiven Steuereffekten geprägten Vorjahr deutlich erhöht hat, verbleibt ein Jahresüberschuss von 337 Millionen Euro.

Ausblick

Die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen für Banken bleiben auch im laufenden Jahr anspruchsvoll. Zwar geht die LBBW von einer wirtschaftlichen Belebung aus, die sich auch in den Kernmärkten der LBBW positiv auswirken dürfte. Doch werden die Zinsen voraussichtlich auf absehbare Zeit auf einem vergleichsweise niedrigen Niveau verbleiben. Zudem steht die Branche weiterhin vor regulatorischen Herausforderungen wie etwa dem kommenden Stresstest, so dass Marktverwerfungen nicht ausgeschlossen werden können. Die LBBW sieht sich in diesem Umfeld mit ihrem kundenorientierten Geschäftsmodell und der soliden Kapitalausstattung insgesamt gut aufgestellt. Für das laufende Jahr wird daher erneut ein deutlich positives Ergebnis erwartet.

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