07.06.2023

Industrie 4.0 beschert zweistellige Wachstumsraten

Pressemitteilung

Der Umsatzzuwachs deutscher Industrie-4.0-Unternehmen stieg im ersten Quartal 2023 deutlich stärker als das nominale Bruttoinlandsprodukt (BIP). Und dieser Trend wird anhalten, prognostiziert das LBBW Research. Die Experten erwarten, dass das Marktvolumen deutscher Unternehmen, die auf digitale Technologien setzen, bis 2028 durchschnittlich um 10 Prozent pro Jahr zulegen wird.

Optimierte Wertschöpfungsketten, schnelle Produkteinführungen und mehr Kosteneffizienz – Unternehmen, die Künstliche Intelligenz (KI), Simulationen und digitalisierte Maschinen einsetzen, haben viele Vorteile. Mit der Etablierung neuer Datenstandards verstärkt sich diese Entwicklung und bringt Industrie-4.0-Unternehmen dauerhaftes Wachstum. Von dieser dynamischen Entwicklung profitieren vor allem die Automobil-, Elektro-, Lebensmittel- und Chemieindustrie sowie der Maschinenbau und die Medizintechnik. Bis 2028 wird das Industrie 4.0-Marktvolumen der deutschen Unternehmen auf rund 18 Milliarden Euro wachsen – prognostiziert LBBW Research in einer aktuellen Studie.

Ein Grund: Neue Datenstandards sorgen künftig dafür, dass die relevanten Informationen allen Beteiligten automatisiert zu Verfügung stehen. „Der branchenübergreifende Datenaustausch wird zu einem starken und dauerhaften Wachstumstreiber“, sagt der Industrie 4.0-Experte Volker Stoll des LBBW Research. „Wir erwarten einen Quantensprung beim Management der Lieferkette. Unternehmen werden Hindernisse in der Produktion und der Logistikkette beseitigen und künftig effizientere Produktionsnetzwerke bilden.“

Neue Datenstandards bilden die Basis für künftiges Wachstum

Mit der Etablierung neuer Datenstandards – beispielsweise im Zuge des europäischen Dateninfrastruktur-Projektes Gaia-X – beginnt laut LBBW Research nun die nächste Ausbaustufe des Industrie-4.0-Konzepts. Am weitesten fortgeschritten ist die Automobilbranche mit dem Datenökosystem Catena-X. Das speichert alle relevanten Informationen für Produkte und zugeordnete Prozesse strukturiert ab. Der Vorteil: Mithilfe von digitalen Zwillingen lassen sich die Eigenschaften von Teilen, Komponenten, Baugruppen oder ganzen Maschinen digital beschreiben. Unternehmen können so technische Komponenten und im Idealfall auch Produktprototypen immer präziser in Simulationsprogrammen abbilden – das spart Kosten und Zeit.

Die Informationen lassen sich zudem für die Optimierung von Nachhaltigkeitsmaßnahmen oder der Lieferketten einsetzen. Der praktische Nutzen: Automobilhersteller können Rückrufaktionen auf wenige Fahrzeuge begrenzen, falls Komponenten Probleme machen. Außerdem generiert der Einsatz der Datensysteme neue Zusatzinformationen und ermöglicht es, die CO2-Emissionen von allen Zulieferstufen und Bauteilen automatisch zu erfassen. Volker Stoll sagt: „Wir befinden uns in der ersten Hälfte der Technologiedurchdringung. Deshalb werden Unternehmen, die Ausrüstungsgüter herstellen, voraussichtlich noch lange auf der Wachstumswelle surfen.“

Datenaustausch als dauerhafter Treiber

Diese Entwicklung beschränkt sich nicht nur auf die Automobilindustrie. Manufacturing-X ist eine Industrieplattform, die sich an Catena-X orientiert und auf viele Branchen ausgerichtet ist. Mit ihrer geplanten Fertigstellung in rund drei Jahren dürften Unternehmen aus der Elektrotechnikindustrie, dem Maschinenbau und der Lebensmittelproduktion einen weiteren Wachstumsschub erhalten.

Welche deutschen Unternehmen von der Entwicklung der Industrie 4.0 besonders profitieren und welche fünf Faktoren das LBBW Research als Treiber der Entwicklung identifiziert hat, lesen Sie in dem aktuellen Corporate Blickpunkt des LBBW Research.

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Tobias Schwerdtfeger

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