22.03.2021

Baden-Württemberger setzen aufs (Beton)gold

Pressemitteilung | Studie

Die Baden-Württemberger sehen sich als Immobilien-Profis. Laut einer exklusiv von der LBBW in Auftrag gegebenen aktuellen Befragung glauben im Südwesten 59 Prozent, dass sie sich mit Investments in Häuser und Grundstücke gut auskennen, während dies bundesweit nur 54 Prozent von sich behaupten. Auch bei klassischen Sparprodukten wie Tagesgeld sehen sie sich besonders gut informiert (68 zu 62 Prozent). Von Immobilien erwarten die Menschen im Ländle schließlich auch eine höhere Rendite als der durchschnittliche Bundesbürger (62 zu 57 Prozent).

Entsprechend legen die Menschen im Südwesten ihr Geld auch etwas anders als im Rest der Republik an: Baden-Württemberger haben häufiger eine Renten- oder Lebensversicherung abgeschlossen als der Bundesschnitt (47 Prozent zu 42 Prozent). 33 Prozent möchten in Venture Capital Fonds also junge Unternehmen investieren, während dies bundesweit nur 25 Prozent prüfen.

Zugleich legen sich Baden-Württemberger ungern fest: 47 Prozent möchten auch kleine Beträge anlegen können (bundesweit 35 Prozent) und 45 Prozent legen Wert darauf, dass ihr Geld kurzfristig verfügbar bleibt (bundesweit 37 Prozent).

Baden-Württemberger investieren nachhaltiger

Auch in Baden-Württemberg verfehlen Klimaschutzbewegungen wie Fridays for Future ihre Wirkung nicht. 65 Prozent der Menschen in dem Bundesland und damit mehr als bundesweit (58 Prozent) sagen, dass die Proteste nachhaltige Geldanlagen in ihren Augen attraktiver gemacht haben. 76 Prozent der Baden-Württemberger legen Wert darauf, dass ihre nächste Geldanlage nachhaltig ist. 47 Prozent sagen, nachhaltige Geldanlagen passen zu ihren Werten und Zielen. Dabei ist ihr soziales Gewissen besonders groß: 84 Prozent wollen mit ihrem Geld keine Firmen unterstützen, die ökologisch oder sozial bedenklich sind, einer Absicht, der bundesweit nur 73 Prozent zustimmen.

Das Gefühl trügt manchmal

Im Auftrag der LBBW wurden vor wenigen Wochen gut 1.000 Bundesbürger zu ihrem Anlageverhalten in Coronazeiten repräsentativ befragt. In ihrer Studie „Reale Assets in der Niedrigzinswelt: Es gibt Nachholbedarf“ stellte das LBBW Research anschließend die subjektiven Einschätzungen der Befragten der tatsächlichen Wertentwicklung von Sachwerten sowie den Risiken der verschiedener Anlageformen gegenüber. Dabei kommen die beiden Analysten Antje Laschewski und Uwe Streich zu dem Ergebnis, dass die Corona-Krise das Vertrauen der Deutschen bei der Geldanlage spürbar erschüttert hat und sie deshalb am ehesten noch Sachwertanlagen wie Immobilien und Gold oder Aktien vertrauen.

So sehr diese Anlagen auch das Sicherheitsbedürfnis der Anleger bedienen, mit ihren Einschätzungen liegen sie in manchen Punkten aber falsch. Beispielsweise schätzten die Deutschen die Sicherheit von Gold und Immobilien gegenüber Aktien oft zu hoch ein. „Dementsprechend wird das Potenzial von Aktien oftmals nicht ausgeschöpft, warnt Uwe Streich. „Das Edelmetall schützt jedoch vor Totalverlust. Mit einer Goldbeimischung können zudem die Risiken in einem Portfolio gut gestreut werden.“ Überrascht hat die Autoren der Studie, dass vor allem jüngere Menschen eine Anlage in Gold präferieren.

In der Umfrage nannten die Befragten Immobilien als zweitwichtigste Anlageform. und liegen damit nach Ansicht der Experten goldrichtig. Immobilien sind ein wichtiger Baustein in der Altersvorsorge. Aber auch jenseits der eigenen vier Wände locken trotz des Negativzinsumfelds sogar attraktive Renditen, zum Beispiel bei einer Investition in Logistik-und Wohnimmobilien.

Die Studie der beiden Autoren finden sowie die Regionalauswertung der Studie finden Sie unter Downloads oder den folgenden Adressen: www.lbbw.de/2021-studie-geldanlage (Studie), www.lbbw.de/2021-studie-geldanlage-baden-wuerttemberg (Regionalauswertung der Studie).