In einer aktuellen Studie fordert LBBW-Nachhaltigkeitsanalystin Sabrina Kremer einen deutlich stärkeren Ausbau des Ladesäulennetzes, um die Mobilitätswende voran zu bringen. „Ladeinfrastruktur und Reichweiten-Angst sind in Umfragen regelmäßig entscheidende Punkte für die Verbraucher“, argumentiert Kremer.
Auf den ersten Blick gehört Baden-Württemberg zusammen mit Bayern zu den Bundesländern mit der höchsten Dichte an Ladesäulen. Mit mehr als 18.700 öffentlichen Ladepunkten lag das Land im vergangenen Jahr deutschlandweit auf Platz 3. „Betrachtet man die Anzahl der E-Autos, die rechnerisch auf einen öffentlichen Ladepunkt entfallen, ergibt sich jedoch ein anderes Bild“, urteilt Kremer in der neuen Research-Publikation BW Quarterly. Das Land der Autobauer ist mit durchschnittlich 21 E-Autos je Ladepunkt im öffentlichen Raum dann nur noch Durchschnitt.
Insbesondere bei der Ausstattung mit Schnellladepunkten, beispielsweise an Autobahnraststätten oder Supermarkt-Parkplätzen, rutscht das Land nach Kremers Zählung im Bundesvergleich auf den fünftletzten Platz. Schnell laden bedeutet auch, mehr Autos können an einem Tag dort geladen werden. Gerade im ländlichen Raum werde die Versorgungsdichte rasch dünn und die Sorge liegenzubleiben, nehme zu.
Für eine erfolgreiche automobile Wende sei das keine gute Voraussetzung, urteilt die Expertin. Die Bundesregierung strebt bundesweit bis 2030 eine Quote von 15 E-Autos je Ladepunkt an. Die Zahl der Fahrzeuge soll sich zugleich mehr als verzehnfachen. Um dieses Ziel zu erreichen, muss die Zahl der jährlich aufgestellten Ladesäulen in Baden-Württemberg deutlich steigen: „Wir bräuchten etwa eine Vervierfachung des Tempos beim Zubau. Um die Versorgungsängste der Verbraucher abzumildern ist insbesondere der Ausbau in der Fläche notwenig. Alles in allem schon sehr ambitioniert“, urteilt Sabrina Kremer.
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