Tweet: @LBBW · 30. Januar 2019
Brexit - Nach der Abstimmung ist vor der Abstimmung.
LBBW sieht “Wettlauf gegen die Zeit”. Auch die Devisenmärkte, wo das Pfund Sterling gegenüber Euro und US-Dollar nachgab, reagieren.

Das LBBW Research begleitet Sie durch die Brexit-Verhandlungen und bietet Ihnen marktrelevantes Research in Zeiten hoher politischer Unsicherheit.
Tweet: @LBBW · 30. Januar 2019
LBBW sieht “Wettlauf gegen die Zeit”. Auch die Devisenmärkte, wo das Pfund Sterling gegenüber Euro und US-Dollar nachgab, reagieren.
Im Vorfeld der gestrigen Abstimmungen bat Premierministerin Theresa May die Abgeordneten im Unterhaus um ein klares Mandat für die Verhandlungen mit Brüssel. Die britischen Volksvertreter taten ihr den Gefallen. Das Unterhaus stimmte für einen Änderungsantrag des konservativen Abgeordneten Graham Brady, welcher vorsieht, dass die im Austrittsabkommen enthaltene Auffanglösung für Nordirland, der „Backstop“, rechtlich bindend geändert wird. Damit ging Theresa May zwar gestärkt aus der Parlamentssitzung heraus. Dies ändert jedoch nichts an der Tatsache, dass die EU eine Neuverhandlung des Austrittsabkommens weiterhin kategorisch ablehnt. EU-Ratspräsident Donald Tusk hat unmittelbar nach dem Parlamentsvotum in London die Sprachregelung „das Abkommen ist nicht offen für Neuverhandlungen“ wiederholt.
Die Vertreter der Europäischen Union zeigten sich indes offen für den Vorschlag, das Austrittsdatum zu verschieben. Ein entsprechender Zusatzantrag der Labour-Abgeordneten Yvette Cooper fand jedoch im britischen Unterhaus keine Mehrheit. Insgesamt standen sieben Änderungsanträge zur Abstimmung. Neben dem Antrag auf Neuverhandlung fand nur noch der Antrag, dass das Unterhaus ein „Hard Brexit“ ablehnen möge, eine Mehrheit. Dieser Beschluss dürfte jedoch nach unserer Auffassung nur einen symbolischen Wert haben. Denn einigen sich die EU und das Vereinigte Königreich bis Ende März nicht auf ein Abkommen, wird das Königreich ohne Vertrag aus dem Staatenverbund aussteigen. Theresa May will das Unterhaus voraussichtlich am 13. Februar 2019 erneut über ein Abkommen abstimmen lassen. In Abwandlung des Bonmots von Sepp Herberger „Nach dem Spiel ist vor dem Spiel“ heißt es nun zwar: „Nach der Abstimmung ist vor der Abstimmung“. Bloß ist es ein Wettlauf gegen die Zeit: Bis Ende März 2019 muss – wie gesagt – eine Einigung stehen. Daher ist unseres Erachtens das Szenario eines „Hard Brexit“ am gestrigen Tag etwas wahrscheinlicher geworden. Diese Interpretation steht auch im Einklang mit der Entwicklung an den Devisenmärkten, wo das Pfund Sterling gegenüber dem Euro und dem US-Dollar nachgab.
In unser LBBW-Barometer für die Brexit-Sorgen der Marktteilnehmer gehen fünf Indikatoren gleichgewichtet ein:
Ein negativer Wert stellt im historischen Vergleich eine Abweichung vom Mittelwert nach unten dar. Das Umgekehrte gilt für positive Werte.
Mit einfachen Worten: Sinkt unser Barometer, nehmen die Brexit-Sorgen der Marktteilnehmer zu.
Lesen Sie unsere letzten Analysen zum Brexit.
May's PlanB heisst: weiter mit PlanA. Der gordische Brexit-Knoten lautet aus Sicht des LBBW-Research unverändert "Backstop", die Notfallplanung für die Nordirland-Frage.
Brexit: Aufgeschoben ist nicht aufgehoben?
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Plan B dringend gesucht.May's Brexit-Abstimmungsniederlage lässt aus Sicht des LBBW Research sowohl ein „Hard Brexit“ als auch ein „Exit from Brexit“ ein Stück wahrscheinlicher werden.
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12. Dezember 2018
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26. September 2018
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30. August 2018
Vorbereitungen für einen „No-Deal“-Brexit laufen. Grenzfrage zwischen Nordirland und Irland noch ungeklärt.
15. August 2018
May's Charmeoffensive stößt auf kalte Schulter bei EU. Wahrscheinlichkeit eines "Hard"-Brexit signifikant höher einzustufen. Brexit Barometer der LBBW zeigt auch Wirkung.
9. Juli 2018
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19. Juni 2018
Wie viel Mitspracherecht erhält das UK-Parlament beim Brexit? LBBW-Analyse sieht May zwischen Zugeständnissen an beide Meinungslager ihrer Partei und harten Verhandlungen mit der EU zum Austrittsabkommen.
18. Mai 2018
Brexit: Verzweiflung über die zukünftigen Zollbeziehungen zwischen EU und UK - Steigen die Chancen für die Zollunion oderHardBrexit?
4. Mai 2018
Brexit - Bleibt UK nun doch in der EU-Zollunion? LBBW zu dem Für und Wider.
Der LBBW-Barometer zeigt auf einen Blick: Wie ist die Stimmung der Marktteilnehmer im Brexit-Prozess?
Das LBBW Research begleitet Sie nicht nur mit dem LBBW #Brexit-Barometer durch die Verhandlungen. In unseren Publikationen analysieren wir die Auswirkungen des Brexit-Votums auf die Wirtschaft sowie die Finanzmärkte und kommentieren die Folgen von Entscheidungen in der Wirtschafts-, Notenbank- und Regierungspolitik.
Wir bieten Ihnen das marktrelevante Research in Zeiten von wirtschaflicher Veränderung und hoher politischer Unsicherheit. Eine Auswahl unserer bisherigen Analysen zum Brexit haben wir für Sie zusammengestellt.
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Zielgerichtete Strategie. Brexit – Der Tag danach: Kapitalmärkte und Prognosen.So sieht der Brexit-Fahrplan aus: Die wichtigsten Ereignisse zum Brexit.
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Wie könnte es weiter gehen? So sieht der Entscheidungsbaum zum Brexit aus Sicht der LBBW aus.
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Hard Brexit, Rücktritt vom Brexit oder eine andere Option? So schätzt die LBBW die Wahrscheinlichkeit ein.
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31. Dezember 2020
Übergangsphase endet, Verlängerung möglich.
ab April 2019
Verhandlungen über Handelsabkommen.
29. März 2019
Ende der EU-Mitgliedschaft, Übergangsphase beginnt.
bis März 2019
Abstimmung über die Verhandlungsergebnisse im EU-Parlament.
Rat der Europäischen Union beschließt mit qualifizierter Mehrheit über die Verhandlungsergebnisse.
bis 31. Januar 2019
Nach dem Willen des britischen Unterhauses soll die Regierung nun innerhalb von drei Sitzungstagen, also bis Montag 21. Januar, einen Plan B präsentieren, über welchen innerhalb von sieben Sitzungstagen abgestimmt werden soll, also spätestens am 31. Januar.
16. Januar 2019
Der von Oppositionsführer Jeremy Corbyn gestellte Misstrauensantrag gegen die Regierung ist gescheitert.
15. Januar 2019
Unterhaus lehnt Austrittsabkommen mit der EU ab.
12. Dezember 2018
Parteiintenes Misstrauensvorum gegen Theresa May scheitert erwartungsgemäß.
10. Dezember 2018
Theresa May sagt das für den 11. Dezember geplante Votum im britischen Unterhaus zum Austrittsabkommen ab.
25. November 2018
Europäischer Rat beschließt auf Sondergipfel die Verhandlungsergebnisse.
Bis November 2018
Detailverhandlungen zum Brexit.
Bis Ende 2017
Verhandlungen zwischen EU und Großbritannien über die „divorce bill“ sowie die Rechte von Briten und EU-Bürgern, die Rolle des EU-Gerichtshofs sowie die Grenze in Irland.
24. September 2017
Bundestagswahl in Deutschland
19. Juni 2017
Start der Austrittsverhandlungen.
8. Juni 2017
Unterhauswahlen in Großbritannien.
29. März 2017
Der EU-Botschafter Barrow übergibt den Austrittsantrag in Brüssel.
14. März 2017
Das Parlament stimmt für das von der Regierung vorgelegte Brexit-Gesetz.
18. Januar 2017
Premierministerin May kündigt einen "clean brake" an.
3. Januar 2017
Rogers, der britische EU-Botschafter, gibt sein Amt auf und verlässt Brüssel.
3. November 2016
Der High Court entscheidet, dass die Regierung die Brexit-Verhandlungen nur mit Zustimmung des Parlaments führen darf.
02. Oktober 2016
Premierministerin May kündigt an, dass bis Ende März 2017 ein Austrittsantrag nach Artikel 50 des EU- Vertrags eingereicht wird.
13. Juli 2016
May ist neue britische Premierministerin. Johnson wird Außenminister. Zuständig für den Brexit ist jedoch Davis als "Principal Secretary of State for Exiting the European Union".
11. Juli 2016
Premier Cameron verkündet die Kandidatur von May für seine Nachfolge.
30. Juni 2016
Johnson verzichtet auf die Nachfolge von Premier Cameron.
24. Juni 2016
Premier Cameron erklärt seinen Rücktritt bis spätestens Oktober.
23. Juni 2016
Brexit-Votum: 46,5 Millionen Briten stimmen über "Brexit" oder "Bremain" ab. Am folgenden Tag steht das Ergebnis fest: 51,9 Prozent der Briten wollen die EU verlassen.
20. Februar 2016
Premier Cameron das EU-Referendum für den 23. Juni an, will seinen Landsleuten aber zu einem Verbleib in der EU raten. Einen Tag zuvor kommen die Staats- und Regierungschef aller EU-Staaten den Briten mit einem Reformpaket entgegen.
5. Februar 2016
Premier Cameron gibt seinen Ministern in der Frage eines EU-Austritts freie Hand. Vor dem geplanten EU-Referendum stellen sich fünf Minister auf die Seite des Brexit-Lagers, darunter Justizminister Gove. Der Londoner Ex-Bürgermeister Johnson schlägt sich ebenfalls auf die Seite der Brexit- Befürworter.
11. November 2015
Premier Cameron stellt Forderungen nach EU-Reformen und droht mit dem EU-Austritt.
28. Mai 2015
Im Parlament wird der Gesetzesentwurf zum Referendum eingereicht.
7. Mai 2015
Premier Camerons Partei siegt bei der Parlamentswahl und erneuert sein Versprechen eines EU- Referendums.
1. März 2016
Premier Cameron stellt an Brüssel Forderungen zum Verbleib in der EU.
23. Januar 2013
Premier Cameron stellt im Falle des Wahlsiegs ein Referendum zum Verbleib in der EU bis spätestens 2017 in Aussicht.
Dirk Chlench als verantwortlicher Analyst wird Sie auch weiterhin auf dem Laufenden halten.
Dirk Chlench
Analyst Strategy & Macro - LBBW Research
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