- Neben einer Absenkung der 7-Tage-Reverse-Repo Rate iHv. 20 Basispunkten wird auch die Liquiditätsvorsorge, die Banken bei der Zentralbank vorhalten müssen, um 50 Basispunkte gesenkt.
- Zusätzlich dazu sollen die Zinssätze auf ausstehende Hypothekendarlehen, wie bereits zuvor lanciert, um durchschnittlich 50 Basispunkte reduziert werden.
- Des Weiteren wurden Schritte zur Stützung des Aktienmarktes angekündigt sowie die Aussicht auf eine Absenkung der längerfristigen Kreditzinsen.
Unsere Einschätzung zur Pressekonferenz der PBOC
Viele Marktteilnehmer haben darauf gewartet, und die PBOC hat nun erneut geliefert. Nach einer ersten Absenkungen der 7-Tage-Reverse-Repo Rate im Juli legt die Zentralbank nun mit einem weiteren großen Zinsschritt nach. Gemeinsam mit der Absenkung der Mindestreserve, welche zusätzliche Liquidität in Höhe von rund 0,8% des BIP freisetzt, sollte dies den Banken mehr Spielraum bei der Kreditvergabe einräumen und die Stimmung im Sektor insgesamt erhöhen. Wichtiger in diesem Zusammenhang ist jedoch wohl die bereits zuvor lancierte Reduktion der Zinsen auf alle ausstehenden Hypothekendarlehen. Eine Entlastung der Haushalte und nachhaltige Wiederbelebung des privaten Konsums wäre nämlich der beste Outcome, um die Wachstumsdynamik zu stabilisieren. Dass auch der Aktienmarkt erneut in den Fokus genommen wird, zeigt die Entschlossenheit der Währungshüter, das schlechte Sentiment in der gesamten Wirtschaft adressieren zu wollen. Es bleibt aber abzuwarten, welche direkten Effekte daraus generiert werden, da die Zentralbank nicht direkt Stützkäufe tätigen wird, sondern Finanzunternehmen in Form von günstiger Liquidität zum Kauf ermutigt werden sollen. Entscheidend wird nun sein, dass der Schuss auch von den fiskalpolitischen Verantwortungsträgern gehört wird.