- Der staatlich erhobene PMI für die verarbeitende Industrie konnte sich im September zwar leicht erholen, befindet sich aber mit 49,8 weiterhin im Kontraktionsmodus (zuvor: 49,1).
- Der privat erhobene Caixin PMI für das verarbeitende Gewerbe verfehlte unterdessen die Erwartungen deutlich. Der Index fiel mit 49,3 auf das niedrigste Niveau seit Juli 2023 (von zuvor 50,4).
Unsere Einschätzung
Insbesondere der Rückgang bei den Neuaufträgen zeigt, dass Chinas Industrie zuletzt wieder an Momentum verloren hat. Die zuvor gemeldeten Industriegewinne für August signalisierten mit einem Minus von fast 18 % im Jahresvergleich bereits, dass das produzierende Gewerbe zunehmend unter Druck gerät. Angesichts der anstehenden finalen Entscheidung der EU-Kommission über Ausgleichszölle auf chinesische EV-Importe sowie mit 1. Oktober neu in Kraft tretende Zölle seitens Kanadas dürften auch die Impulse aus der Auslandsnachfrage weiter nachlassen. Die nunmehrigen Daten bestätigen somit die Dringlichkeit der Ende vergangener Woche beschlossenen Stimulierungsmaßnahmen. Positiv hervorzuheben ist dabei, dass Geld- und Fiskalpolitik das erste Mal seit Langem umfassend und koordiniert auf die wirtschaftliche Schwäche im Land reagieren. Auch die verwendete Rhetorik macht Mut, dass es sich um kein Strohfeuer seitens der Politik handelt. Von einem „Whatever it takes“-Moment zu reden wäre übertrieben, zumal einige Details noch ausstehen. Aber der jetzige Stimulusboost könnte durchaus in der Lage sein, die Stimmung unter Haushalten zu stabilisieren und dem Konsum wieder mehr Schwung zu verleihen. Dies ist angesichts des schwieriger werdenden externen Umfelds auch notwendig.
