Working Capital für die Expansion

Per ABCP die Bilanz verbessern und Erfahrungen auf dem Kapitalmarkt sammeln: warum Schumacher Packaging für seine Expansion auf ABS-Verbriefungen setzt.

Zentrale des LBBW-Kunden Schumacher Packaging

Factoring war für Björn Schumacher nur ein Zwischenschritt. Eigentlich wollte der Geschäftsführer von Schumacher Packaging sein Working-Capital-Management optimieren. Beim Spezialisten für Verpackungslösungen stehen die Zeichen auf Expansion: Die 3.500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter erwirtschafteten 2021 einen Umsatz von 857 Millionen Euro, bis 2025 sind Investitionen in Höhe von 700 Millionen Euro geplant. Die Expansion treibt das fränkische Unternehmen mithilfe von Verbriefungen voran, sogenannten ABCPs. Diese Asset-Backed Commercial Papers sind der Standard für die Refinanzierung von Forderungen aus Lieferungen und Leistungen am Kapitalmarkt. „Genau in dieser Richtung – dem Kapitalmarkt – wollten wir Erfahrungen sammeln“, sagt Schumacher.

Das ABCP läuft schlank durch – und macht ökonomisch Sinn.

Björn Schumacher, Geschäftsführer von Schumacher Packaging

Vom ABCP zum Factoring und zurück

Der Vorteil von ABCPs für das Unternehmen: Es diversifiziert seine Finanzierungsquellen und erweitert über den Kapitalmarkt seine Investorenbasis. Allerdings erfordern ABCP-Lösungen im Vorfeld einiges an Umsetzungsaufwand, da sie über eine Objektgesellschaft strukturiert werden. Im Fall von Schumacher Packaging mussten Finanzämter in Polen, wo das Ebersdorfer Unternehmen vier seiner Werke betreibt, eingebunden werden und zustimmen. Und plötzlich rückte der Stichtag für die Bilanz näher und näher. „Wir brauchten eine Alternative, und zwar fix“, erinnert sich Björn Schumacher. Und so bekam er es mit Factoring zu tun. „Die LBBW hat das ganze Prozedere sehr zügig innerhalb von vier Wochen von ABCP auf Factoring gedreht“, sagt Schumacher.

Und anschließend ebenso schnell wieder zurück. Ob Factoring oder ABCP: In beiden Fällen werden Liquiditätsmanagement und Working-Capital-Management optimiert, da das Warten auf Zahlungseingänge wegfällt. Factoring wird vor allem bei Summen im ein- und zweistelligen Millionenbereich eingesetzt. Je größer die Forderungssummen, in der Regel ab 15 Millionen Euro laufendes Volumen, desto sinnvoller ist der Einsatz von ABS-Verbriefungen. ABS steht für Asset-Backed-Securities, also mit substanziellen Forderungen (assets) abgesicherte (backed) Schuldtitel (securities). Das Konzept: Forderungen gegenüber Kunden werden – meist in Form von ABCPs – gebündelt und an eine Gesellschaft verkauft. Diese gibt Wertpapiere in der Höhe der Forderungen aus und refinanziert sich so am Kapitalmarkt. Das Unternehmen erhält als Kaufpreis die vereinbarte Liquidität. Die Herausforderung dabei: Unternehmen müssen ihr Forderungsportfolio so strukturieren, dass es überhaupt interessant wird für den Kapitalmarkt. „Wenn das gelingt, ist das für die Unternehmen fast so etwas wie ein Ritterschlag“, sagt Christos Pantazidis, ABS-Experte der LBBW.

Offen für Factoring und ABCP´s, Zukünftige Verwendung von Finanzierungsinstrumenten

Der Mut, sich auf ABS-Verbriefungen einzulassen, schlägt sich äußerst erfreulich in der Bilanz und im Rating nieder. Kein Wunder, dass Geschäftsführer Björn Schumacher die „Problemlösungsbereitschaft“ der LBBW lobt. Und ABCPs sowieso. „Der Aufwand im Vorfeld ist vergessen, jetzt läuft das alles schlank durch – und macht ökonomisch Sinn“, sagt Schumacher. „Das ist für uns absolut ausbaufähig.“

ABCP: Der Kapitalmarkt ist längst überzeugt.

Die Investoren am Kapitalmarkt sind längst überzeugt von Schumacher Packaging. Das Unternehmen profitiert vom Boom des Online-Handels. 2020 und 2021 wuchs der Umsatz im Online-Handel laut Institut der deutschen Wirtschaft (IW) jeweils um die Hälfte. Das könnte so weitergehen: „Dieser Boom ist nachhaltig“, sagt Geschäftsführer Björn Schumacher überzeugt. Deshalb wird demnächst der Standort im münsterländischen Greven zum größten Wellpappe-Werk Europas ausgebaut.

Das Besondere an Schumacher Packaging: Das Unternehmen liefert nicht nur die Pappen, es denkt mit. Wo kommen die Klebepunkte bei Verpackungen hin? Wie können Kunden die Pappen möglichst einfach stanzen oder falzen, sie möglichst sinnvoll in die Prozesse einbinden? „Kaum ein Unternehmen denkt so stark nach über Abläufe in der Wertschöpfungskette seiner Kunden wie Schumacher Packaging“, sagt LBBW-Experte Pantazidis. Dieses Mitdenken und der ausgiebige Dialog werden belohnt: Den großen Online-Händlern habe „die schnelle und dynamische Reaktion“ auf ihre Wünsche gefallen, freut sich Geschäftsführer Björn Schumacher. Deshalb soll Schumacher Packaging jetzt ebenso schnell und dynamisch wachsen.

Wenn Sie Ihre Liquidität rechtzeitig verbessern möchten, wenden Sie sich für ein erstes Gespräch gerne an unsere Experten.

Haben Sie Fragen?

Ihr Ansprechpartner für ABCPs oder generell Verbriefungen ist Sascha Chevalier, Ihr Ansprechpartner für Factoring ist Marius Leeb.

Sascha Chevalier, Head of Receivables Securitization der LBBW

Sascha Chevalier

Executive Director, Securitization Trade Receivables

Sascha Chevalier ist Head of Origination im Segment Securitization Trade Receivables der LBBW und berät große Mittelständler und Konzerne seit mehr als 20 Jahren bei komplexen Fragestellungen zum Thema Working Capital Management.

Marius Leeb, Head of Sales bei der LBBW-Tochter Südfactoring

Marius Leeb

Leiter Vertrieb SüdFactoring GmbH

Marius Leeb ist Head of Sales und Executive Director des Vertriebs der LBBW-Tochter SüdFactoring GmbH. Der Finanzexperte ist zudem seit 2010 als Fachdozent für das Thema Working Capital Management an Hochschulen tätig.